Spannende Fakten über Teppiche

Spannende Fakten über Teppiche…

 

Inhalt

Teppich-Fun-Facts

Haben Sie das schon gewusst? Hier ein paar Fun-Facts über Teppiche in aller Kürze:

  • Vor rund 10.000 Jahen sollen die ersten sesshaft gewordenen Bauern auch die ersten Teppiche aus Schafwolle hergestellt haben.
  • Diese hatten zwar kein Kaugummi, aber heute kann ein solches gerne mal auf dem Teppich landen. Ein Trick es loszuwerden ist, es mit Eiswürfeln einzufrieren bis es brüchig wird und es dann herauszubrechen.
  • Alexander der Große brachte den Teppich nach Europa. Nach den Schlachten gegen das persische Reich brachte er die damals schon kunstvoll gemachten Bodenschätze mit nach Hause.
  • Frankreich hatte seine ganz eigene Teppichkultur. Im 17. Jhd. entwickelten sich dort in vielen Werkstätten der Gobelin und der Aubusson-Teppich, beide anfänglich ausschließlich als Wandteppiche. Heute finden sich die hellen Blumenmuster aus Aubusson auch auf den Böden moderner Wohnungen wieder.
  • Pfingstrose und Lotus sind die Vorbilder für die meisten Blumenmuster auf Orientteppichen, weil sie wirken, als seien sie aus dem Paradies.
  • Der „Flickenteppich”, auch „Fleckerl-Teppich” war ein aus Lumpen und Stoffresten grob gewebter, kleiner Teppich der armen Leute aus der Zeit bevor der maschinelle Webstuhl Teppiche viel günstiger werden ließ (Mitte 19. Jhd.). Da sie einfach zu machen, nachhaltig und schick sind, werden sie auch heute noch, beziehungsweise wieder hergestellt.
  • Der Teppichboden kam erst 1950 auf die Welt. Also der „Teppich von Wand zu Wand” verlegt. Das wurde durch neue Synthetik wie Nylon oder Poliamid und günstiges maschinelles Weben möglich.
  • Wollteppich kann zu Zucker werden! Und zwar in den Mägen verschiedener Käferlarven, welche sich in den Flor verirrt haben. Lecker! Also regelmäßig saugen oder besser ausklopfen, damit die Larven mal wieder an die frische Luft kommen.
  • „Etwas unter den Teppich kehren” heißt so viel wie „zu pfuschen” und es sich einfach zu machen, anstatt das Kehrblech zu nehmen, sich zu bücken, den Dreck auf das Bleck zu bürsten und… Puh! Das klingt viel zu anstrengend. Zum Glück gibt es heute Staubsauger.
  • Der „Zentralstaubsauger” war nur für reiche Leute. In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg konnten sich nur sehr wohlhabende Menschen einen Staubsauger leisten. Diese waren dann meist im Haus fest installierte Rohrsysteme, an denen die Bediensteten Handgeräte anschlossen. Und falls Sie diese Idee mögen, es gibt Zentralstaubsauger auch heute noch zu kaufen, angeblich auch für normale Einkommen.
  • Teppiche waren magische Schutzobjekte, zumindest für einige Nomadenvölker Vorderasiens und Nordafrikas. Beim Knüpfen wurde besondere Symbolik für die Umrandung des Teppichs gewählt, welche den darauf sitzenden „magisch” schützen sollte. Das ist nur ein Beispiel für zahlreiche Symboliken, welche Jahrtausende zurück gehen und bis heute für Musterungen auch aktueller Teppiche genutzt werden.

 


Legendäre Teppich-Fakten

Und nun erzählen wir Ihnen etwas ausführlicher von historischen und kulturellen Teppich-Legenden und lassen uns die Zeit für Details und Geschichten.

Der älteste Teppich der Welt

Foto des ältesten Teppichs der Welt. Urheber User:Schreiber.

Eine Nahaufnahme der fein geknüpften Bordüre dieses skythischen Teppichs.Der weltbekannte „Pasyryk-Teppich” ist der wohl älteste erhaltene Teppich der Welt. 1947 haben russische Archäologen ihn im Altai-Gebirge in einem Grabhügel gefunden und zwar im namensgebenden Tal „Pasyryk”. Vor sage und schreibe 2.300 bis 2.400 Jahren ist er geknüpft worden und das in einer bis heute beeindruckenden Qualität. Etwa 360.000 symmetrische Doppelknoten pro Quadratmeter zeigen die extrem feine Knüpftechnik. Bei der ermittelten Größe, die einstmals unversehrte Teppich gehabt haben muss, wären das über 1,3 Millionen Knoten.

 

 

Der Rote Teppich kommt aus Griechenland

Ebenfalls aus der Antike stammt der berühmte „Rote Teppich”, über die Stars und Sternchen Hollywoods genauso spazieren wie Adlige und Staatsoberhäupter.

Die älteste Erwähnung des roten Teppichs stammt aus dem alt-griechischen Theaterstück „Agamemnon”, dem ersten Teil der Orestie”-Trilogie des Dichters Auschylos. Das Drama hatte seine Erstaufführung im Jahre 458 A. D. und zeigte wohl beeindruckende, scharlachrote Tapisserie, welche im Stück zur Ehren der Hauptrolle, dem König von Mykene, aufgehängt worden war. Wie auch die Aubusson-Teppiche, wanderte der Rote Teppich irgendwann von der Wand auf den Boden.

 

Der größte Teppich der Welt

Hier ist nicht die Rede von irgend einem zusammengelegten, Einweg-Messeteppich. Es geht um ein absolutes, von Hand gefertigtes Meisterwerk der iranischen Teppichknüpfkunst. Dieses liegt im Land Oman in der „Großen Sultan-Qabus-Moschee” und „groß” ist hier keine Übertreibung. Die Moschee selbst ist aus 300.000 Tonnen indischem Sandstein auf eine Fläche von 4 Hektar errichtet worden. Für ein solch monumentales Gebäude wurde sich vom Bauherren, Sultan Qabus, auch ein ebenso monumentaler Teppich gewünscht.

Sein Wunsch ist von 600 Teppichknüpferinnen in die Tat umgesetzt worden, die hierfür an die absoluten Grenzen des technisch Möglichen gegangen sind. Natürlich existiert kein Knüpfstuhl, welcher auch nur ansatzweise groß genug wäre. Also haben die Knüpferinnen diesen gigantischen Teppich in Einzelteilen gefertigt, im Zweischichtbetrieb und das 3 Jahre lang. Man muss wirklich den Hut ziehen, vor dieser absoluten Meisterleistung, ist es doch deutlich schwieriger aus diesen Teilen einen zusammenhängenden Teppich zu schaffen, als es vielleicht klingt.

Am Ende ist dieses legendäre Meisterwerk 4293,45 Quadratmeter groß, hat über 1,7 Milliarden Knoten und galt jahrelang als der größte Teppich der Welt – und ja, es gibt noch einen größeren.

Im Jahr 2007 wurde die „Scheich-Zayid-Moschee” eröffnet, deren Bau über eine halbe Milliarde US-Dollar gekostet haben soll. In diesem religiösem Prachtbau, mit seinen über 40 Kuppeln und dem gigantischen Gebetssaal für die ganze 15 verschiedene Sorten Marmor verwendet worden sind, durfte ein legendärer Bodenschatz nicht fehlen, der dem zuvor erwähnten in nichts nachstehen sollte. Ebenfalls in Iran von Hand geknüpft, wurden für diesen riesigen Teppich ganze 35 Tonnen Wolle und 12 Tonnen Baumwolle verarbeitet. Das Ergebnis ist ein 5.627 Quadratmeter großes, handgemachtes Meisterwerk und das größte seiner Art.

 

Haben Sie 31.131.386,00 ¤ übrig?

Foto des Clark Sichelbaltt TeppichsNein? Wir leider auch nicht. Aber das war der Preis (33,7 Mio. US-Dollar) für den wohl teuersten Teppich der Welt. Am 5. Juni 2013 hat dieser wunderschöne Perserteppich im weltweit agierenden Auktionshaus „Sotheby’s” für diesen mächtigen Betrag den Besitzer gewechselt. Bekannt geworden ist er als der „Clark Sichelblatt Teppich” (eng. „Clark Sickle-Leaf Carpet”). Er entstammt einer Kunstsammlung, benannt nach dem ehemaligen US-Senators „William A. Clark”, welche heute ihren Weg in die „National Art Gallery” in Washington D.C., USA gefunden hat. Der Name „Clark” kommt folglich von der Sammlung. Das „Sichelblatt” wiederum ist der prägnante Teil des Motivs, welches bis heute einfach beeindruckend ist. Der „Clark Sichelblatt Teppich” wurde im 17. Jhd im damaligen Persien, dem heutigen Land Iran, geknüpft und gewährt uns einen Einblick in die Geschichte dieses Teils der Welt.

Der teuerste Teppich der Welt vor dieser Versteigerung hat übrigens „gerade mal” etwas über 8,9 Mio. ¤ gekostet.

 

Jacquard und die französische Revolution

Weniger ein Fun-Fact über Teppich selbst, aber dafür eine interessante Geschichte über eine ganz besondere Person, welche die Textil-Industrie und somit auch die Herstellung von Teppichen für immer verändern sollte: Joseph-Marie Jacquard.

Anfänglich war er noch gelernter Buchbinder, heiratete, hatte einen Sohn Jean-Marie und versuchte jahrelang erfolglos das Weben von gemusterten Textilien zu mechanisieren. Doch dann brach 1789 die französische Revolution aus und Jacquard und sein inzwischen 11 jähriger Sohn kämpften erfolglos in der Verteidigung von Lyon. Mit der Stadt wurde auch Jacquards Werkstatt zerstört, worauf Vater und Sohn flohen und sich unter falschen Namen der französischen Revolutionsarmee anschlossen. Jean-Marie wurde nur 19 Jahre alt und fiel im Kampf. Jacquard kehrte daraufhin nach Lyon zurück.

Nach der Revolution lag die gesamte Wirtschaft des Landes darnieder und das sollte Jacquards Glück letzten Endes wenden. Von der schlechten Lage waren folglich auch die Textilfabrikanten Frankreichs betroffen, welche dringend nach Verbesserungen ihrer Produktion suchten, um diese wieder in Schwung zu bringen. Jacquard machte sich einen Namen, durch Verbesserungen an Prozessen und Webstühlen und wurde von Napoléon Bonaparte persönlich an die nationale Hochschule für Kunst und Gewerbe berufen, wo er einen automatischen Webstuhl von Jacques de Vaucanson aus Überresten rekonstruierte. Dieser war der erste Webstuhl, welcher Lochkarten zur Programmierung nutzte. Clever, aber nicht fähig, komplexe Muster zu weben. Österreichische Webstühle konnten bereits Muster weben, aber nur begrenzt, da diese Nockenwalzen nutzten.

Diese Limitierungen überwand Jacquard durch die Erfindung der legendären „Jacquard-Musterwebmaschine”. Er hatte die Nockenwalzen gegen eine Lochkartensteuerung ausgetauscht und ermöglichte so auf einmal beliebig komplexe Muster voll automatisch weben zu lassen. Da die Programmierung durch die Lochkarten komplett und dauerhaft aufgehoben und durch eine andere ersetzt werden konnte, war die Jacquard-Musterwebmaschine auch der Grundstein für die moderne Automatisierung. Nur 13 Jahre nach Ende der Revolution gab es in Frankreich allein 18.000 Jacquard-Webstühle.

 

Das war's

Haben Sie noch mehr Fun-Facts für uns oder tolle Geschichten, über die wir hier schreiben sollten? Dann immer her damit! Wir lieben Fun-Facts 😊.

 

Bilder: Titelbild von Carpet:Center, Pasyryk-Teppich Draufsicht von Schreiber (Public Domain), Draufsicht des Clark Sichelbaltt Teppichs von Unbekannt (Public Domain),

Das sagen unsere Kunden:
Kundenstimmenbei Googlebei eKomi

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eKomi Kundenauszeichnung gold
Aus 286 Bewertungen (letzte 12 Monate)
2719 Bewertungen (gesamt)
Stand: 05.12.2024
Wir haben einen breiten Sisal-Läufer für unseren überdachten Eingangsbereich bestellt. Die Qualität ist wirklich top. Kein Vergleich zu den Günstig-Waren der Teppich-Großhändler. Die Lieferzeit ist recht lang, aber es lohnt sich.

Bewertung vom 05.12.2024